OTS0076 / 08.08.2011 / 11:39 / Channel: Wirtschaft / Aussender: KA Finanz AG
Stichworte: Banken / Bilanz / Börse / Finanzen / Kredite


Halbjahresergebnis 2011 der KA Finanz AG / KA Finanz AG: Risikoabbau über Plan =


   Wien (OTS) - 
 - EUR 2,2 Mrd. Risikopositionen im 1. Halbjahr abgebaut; EUR 9,4 
   Mrd. seit November 2008
 - Periodenergebnis vor Steuern EUR - 71,3 Mio. 
 - EUR 84,8 Mio. Haftungsgebühren an die Republik Österreich; netto 
   EUR 318,6 Mio. seit November 2008
   Die KA Finanz AG (KF) hat heute die Ergebnisse für das erste
Halbjahr 2011 vorgelegt. Diese wurden vom Wirtschaftsprüfer PWC
bestätigt. Die KF ist die Rechtsnachfolgerin der vormaligen
Kommunalkredit und betreibt seit der Restrukturierung/Spaltung per
28. November 2009 den strukturierten Abbau des nicht strategischen
Portfolios (Wertpapier- und CDS-Portfolio). 
   Den Zielsetzungen entsprechend, konnte die KF im ersten Halbjahr
2011, trotz angespannter Marktlage, insgesamt Risikopositionen in
Höhe von EUR 2,2 Mrd. abbauen; daraus EUR 1,7 Mrd. im Rahmen eines
aktiven Portfoliomanagements über den Zielen des
Restrukturierungsplans; EUR 0,5 Mrd. reduzierten sich durch
planmäßige Tilgungen. Die Bilanzsumme reduzierte sich daher zum
Halbjahr um EUR 2,7 Mrd. oder 16,5 % auf EUR 13,8 Mrd. (31.12.2010
EUR 16,5 Mrd.). Der Abbau konnte ohne wesentliche Kapitalbelastung
und somit ohne Beanspruchung über dem Restrukturierungsplan liegender
öffentlicher Mittel umgesetzt werden; der Liquiditätsbedarf
reduzierte sich entsprechend.
   Seit November 2008 konnten bis zum 30. Juni 2011die Risikoposition
der KF insgesamt um EUR 9,4 Mrd. reduziert werden; dies liegt um EUR
5,5 Mrd. über den Parametern des Restrukturierungsplanes.
Haftungsentgelte an die Republik Österreich
   Die KF hat im 1. Halbjahr Haftungsgebühren von EUR 84,8 Mio. an
die Republik Österreich geleistet. Insgesamt fielen seit Beginn der
Restrukturierung EUR 318,6 Mio. netto an Haftungsgebühren an. Der
Republik Österreich entsteht aus der EUR 1 Mrd. kapitalersetzenden
Besserungsscheinbürgschaft ein laufender, ergebnisunabhängiger
Anspruch auf Haftungsgebühren von 10 % p. a. 
   Die genannten Netto-Beiträge resultieren aus bisher brutto
geleisteten EUR 453,6 Mio. Haftungsentgelten; dagegen wurden gemäß
Kapitalisierungsvereinbarung vom 17. November 2009
Restrukturierungsbeiträge von EUR 60 Mio. für 2009 sowie EUR 75 Mio.
für das Jahr 2010 gezogen. Weitere EUR 35,7 Mio. wurden plangemäß im
Juli 2011 beansprucht. Insgesamt stehen für die Jahre 2011, 2012 und
2013 je EUR 75 Mio. zur Verfügung. 
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
   Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2011 beträgt EUR 13,8 Mrd. (31.12.
2010: EUR 16,5 Mrd.). Die EUR 2,7 Mrd.-Reduktion resultiert aus
aktivem Portfoliomanagement und lag über Plan. Von den Aktiva zum 30.
Juni 2011 entfielen EUR 3,8 Mrd. (31.12.2010: EUR 4,0 Mrd.) auf
Forderungen an Kreditinstitute; der Forderungsbestand gegenüber
Kunden belief sich auf EUR 3,0 Mrd. (31.12.2010: EUR 3,5 Mrd.).
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Schuldverschreibungen
reduzierten sich um 18,5 % auf EUR 6,4 Mrd. (31.12.2010: EUR 7,9
Mrd.). In den Eventualverbindlichkeiten von EUR 10,0 Mrd.
(31.12.2010: EUR 10,7 Mrd.) sind CDS-Positionen in Höhe von EUR 9,8
Mio. (31.12.2010: EUR 10,5 Mio.) enthalten.
   Im ersten Halbjahr 2011 gab es keine Kreditausfälle. Per 30. Juni
2011 beträgt der Stand an Einzelwertberichtigungen EUR 60,0 Mio.
(31.12.2010: EUR 172,1 Mio.) für Kreditrisken in Höhe von EUR 165,2
Mio. (31.12.2010: EUR 293,9 Mio.). Das entspricht einer
Bevorsorgungsquote von 36 %. Bestehende Risikovorsorgen konnten
teilweise aufgelöst werden, da die wertberichtigten Forderungen
getilgt oder verkauft wurden; die zugrunde liegenden Forderungen
reduzierten sich damit um EUR 128,7 Mio. Neubildungen von
Einzelwertberichtigungen wurden im Ausmaß von EUR 4,0 Mio.
vorgenommen. Darüber hinaus bestehen pauschale
Einzelwertberichtigungen in Höhe von EUR 2,0 Mio. sowie Vorsorgen
gemäß § 57 Abs. 1 BWG in von EUR 132,8 Mio. und § 57 Abs. 3 BWG in
Höhe von EUR 95,0 Mio., sodass insgesamt EUR 289,8 Mio. an Vorsorgen
bestehen. 
   Vom Gesamtexposure über EUR 21,3 Mrd. (inkl. CDS und Haftungen)
sind 42,1 % AAA/AA-geratet. Insgesamt fallen 91,1 % des Obligos in
den Investmentgrade-Bereich (BBB oder bessere Ratings). 
   Das Refinanzierungsvolumen (ohne Eigenmittel) der KF betrug zum
30. Juni 2011 EUR 12,1 Mrd. (31.12.2010: EUR 14,3 Mrd.). Davon wurden
im ersten Halbjahr 58 % oder EUR 7,1 Mrd. (2010: 42 % oder EUR 6,0
Mrd.) unabhängig von direkten staatlichen Unterstützungsmaßnahmen auf
dem freien Markt aufgebracht.
   Von der Rating-Agentur Fitch wurde die KF mit einem langfristigen
Rating von A+ und Kurzfrist-Rating von F1+ bewertet; von S&P; mit
einem langfristigen Rating von A und kurzfristigen Rating von A-1.
Das staatsgarantierte Commercial-Paper-Programm wird von S&P; mit A-1+
und von Fitch mit F1+ geratet. Sämtliche Ratings haben einen stabilen
Outlook.
   Zum 30. Juni 2011 weist die KF ein Kernkapital von EUR 473,4 Mio.
(31.12.2010: EUR 544,7 Mio.) und Eigenmittel von EUR 790,9 Mio.
(31.12.2010: EUR 927,4 Mio.) aus. Die Reduktion resultiert vor allem
aus dem negativen Periodenergebnis. Die risikogewichteten Aktiva
verringerten sich aufgrund des Portfolioabbaus um EUR 0,8 Mrd. auf
EUR 6,0 Mrd. Unter Berücksichtigung der sonstigen
unterlegungspflichtigen Risken ergibt sich eine Kernkapitalquote von
7,4 % (31.12.2010: 7,5 %) und eine Eigenmittelquote von 12,4 %
(31.12.2010: 12,7 %). 
   Das Periodenergebnis vor Steuern betrug für das erste Halbjahr
2011 EUR -71,3 Mio. und ist wesentlich durch die anfallenden
Haftungsgebühren an die Republik Österreich von EUR 84,8 Mio.
geprägt. Ohne Haftungsentgelte hätte das Periodenergebnis vor Steuern
EUR 13,5 Mio. betragen.
Beihilfeverfahren bei der Europäischen Union
   Die finale Genehmigung der Europäischen Kommission zum
Beihilfeverfahren, und damit zum Restrukturierungsplan, wurde am 31.
März 2011 erteilt. Als essenzielle Voraussetzung für die Genehmigung
des Restrukturierungsplanes im EU-Beihilfeverfahren konnte die KF
bereits im Juli 2010 ein "Impaired-Asset-Verfahren" erfolgreich
abschließen. Darin wurde die marktgerechte Bewertung der in der KF
geführten Aktiva überprüft und bestätigt. Die
Genehmigungsentscheidung wurde von der Europäischen Kommission am 6.
Juli 2011 veröffentlicht.
Freiwilliges Unterstützungsprogramm für Staatsanleihen der Republik
Griechenland
   Die KF hat direkte Obligi an die Republik Griechenland in Höhe von
EUR 818,6 Mio.; zusätzliche EUR 164,6 Mio. bestehen an staatlich
garantierten Anleihen. EUR 182,4 Mio. der direkten Obligi
repräsentieren CDS-Engagements; von den verbleibenden EUR 636,2 Mio.
Staatsanleihen haben EUR 311,5 Mio. eine Fälligkeit bis Ende 2020.
Daraus ist ein Volumen von EUR 303,0 Mio. bis zur Endlaufzeit in
Repo-ähnlichen TRS (Total Return Swap)-Refinanzierungspositionen
gebunden und stehen daher für eine freiwillige Programmteilnahme
nicht zur Verfügung. Es ist somit aus heutiger Sicht nicht von einer
Teilnahme der KF auszugehen und es wurden somit keine Vorsorgen auf
diesbezügliche griechische Wertpapierbestände getroffen. Eine
Nichtteilnahme ist auch im Interesse der Öffentlichkeit, da die KF
und somit die Republik Österreich durch die Verstaatlichung der
vormaligen Kommunalkredit und den verantwortungsvollen Umgang mit dem
Portfolio der KF einen wichtigen Beitrag zur Marktstabilisierung
griechischer Staatsanleihen bereits bisher geleistet hat. Eine
freiwillige Programmteilnahme würde in diesem Sinn auch eine
Doppelbelastung darstellen.
Ausblick
   Im weiteren Jahresverlauf 2011 ist vor dem Hintergrund der
gegenwärtigen Entwicklungen in der Schuldensituation der Euro-Länder
und der USA mit volatilen Finanzmärkten zu rechnen. Es wird und muss
das primäre Ziel der Euro-Länder sein, die Kraft dieser
Wirtschaftszone in zielgerichteten und geeigneten Maßnahmen zur
Geltung zu bringen. Gemeinsames und zeitgerechtes Vorgehen ist dabei
unerlässlich. 
   Die KF wird vor diesem volatilen Marktumfeld das bestehende
Portfolio nach den Prinzipien des Restrukturierungsplans
weiterführen, wobei auf pro-aktives Portfoliomanagement in einem
schwierigen Marktumfeld geachtet wird. Die im ersten Halbjahr
erreichten Abbauvolumina von EUR 2,2 Mrd. stellen im Wesentlichen das
Jahresziel dar; damit konnte eine, insbesondere im ersten Quartal,
noch freundlichere Marktumgebung positiv genutzt werden. Weitere
Abbaumaßnahmen in der zweiten Jahreshälfte sind angestrebt, werden
jedoch stark von den Marktgegebenheiten abhängig sein.
   Die KF erwartet aufgrund der zu leistenden Haftungsgebühren im 2.
Halbjahr 2011 und für das Gesamtjahr kein positives Jahresergebnis
bzw. keinen positiven Bilanzgewinn. Somit ergibt sich ebenso, dass
auch für das Geschäftsjahr 2011 sowie in absehbarer Zukunft keine
Ausschüttungen an Partizipations- und Ergänzungskapital erwartet
werden. Die Einhaltung der vertraglich vereinbarten Kapitalkennzahlen
von 7 % Tier-1 bzw. 10 % Gesamtkapitalquote wird weiterhin angestrebt
und erwartet. Entsprechende Mitteilungen gemäß § 48d Börsegesetz
wurden bereits in den Vorjahren publiziert und bleiben weiterhin
gültig.
Rückfragehinweis:
   KA Finanz AG
   Cornelia Schragl-Kellermayer (Kommunikation & Marketing)
   Tel.: +43 (0)1/31 6 31-532 oder +43 (0)676/88 3163 532
   c.schragl@kafinanz.at; www.kafinanz.at
	
							
												
							
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