Spezialeinsatz

US-Regierung korrigiert sich - Bin Laden war unbewaffnet

  • Das Weiße Haus war live dabei: Präsident Barack Obama (2. v. l.), Vizepräsident Joe Biden (l) und Außenministerin Hillary Clinton (2. v. r.) verfolgen zusammen mit Mitgliedern des... - Foto: dpa
  • Noch gibt es keine Bilder von der Leiche bin Ladens, vom Ort des Einsatzes hingegen schon. - Foto: dpa
  • Analyse für die Kameras: US-Präsident Obama (3. v. l.) hält nach dem Schlag gegen Al-Qaida-Chef bin Laden eine Kabinettssitzung ab. Inzwischen ist klar, bin Laden wurde erschossen,... - Foto: AFP

Eine Kugel über dem linken Auge hat den gefürchtetsten Terroristen der Welt ausgeschaltet und die Jagd auf Al-Qaida-Chef beendet. Bin Laden soll beim Einsatz der US-Spezialkräfte Widerstand geleistet haben - allerdings ohne Waffengewalt.

Montag, 2. Mai 2011, kurz nach 1 Uhr morgens, Abbottabad: Ein bärtiger Mann in weißer Tunika liegt am Boden. Tödlich getroffen von einer amerikanischen Kugel. Ein Soldat der Navy Seals macht ein schnelles Foto, nimmt eine DNA-Probe. Dann packt man den 1,93 Meter großen Körper ein, hetzt durch die mondlose Nacht in den bereitstehenden Helikopter. Wenige Minuten nach ihrer Landung heben die Truppen wieder ab.

Gleichzeitig im Weißen Haus, Washington, DC: Gute 13 000 Kilometer westlich verfolgt man den wichtigsten Einsatz amerikanischer Truppen seit Jahren am Bildschirm. 79 Elite-Soldaten gegen Osama bin Laden. Live dabei im „Situation Room“ sind US-Präsident Barack Obama, sein Vize Joe Biden und Außenministerin Hillary Clinton.

Mit versteinerter Miene schauen sie auf eine große Videowand. CIA-Chef Leon Pannetta erklärt Schritt für Schritt, was sich am Boden abspielt.

Irgendwann sagt Pannetta: „Sie haben das Ziel erreicht.“ Die Truppen sind gelandet. Jetzt zählt jede Minute. Die Anspannung wächst. „Minuten vergingen wie Tage“, beschreibt Antiterror-Chef John Brennan die Lage. Dann heißt es: „Wir haben Sichtkontakt zu Geronimo“ – das war der Tarnname für Osama bin Laden. Wenig später tönt es blechern: „Geronimo EKIA“. Das heißt „Enemy killed in action“, Feind im Einsatz getötet.

Eine Kugel über dem linken Auge hat den gefürchtetsten Terroristen der Welt ausgeschaltet und die fast zehnjährige Jagd auf den Kopf von Al Qaida beendet. Dem Erfolg der amerikanischen Elite-Einheit Navy Seals gingen acht Monate intensive Ermittlungen der CIA voraus. Nur wenige Insider waren über den Einsatz und die Ermittlungen informiert.

Ein amerikanisches Trauma ist überwunden. Die stolze Weltmacht litt schwer darunter, dass sie auch mit dem mächtigsten Geheimdienst und der besten Armee den größten Feind nicht fassen konnte, obwohl der schlecht ausgerüstet und krank in einer Höhle im afghanischen oder pakistanischen Gebirge vermutet wurde. Die Amerikaner wollten sich nicht damit abfinden, dass die Anschläge des 11. September 2001, bei denen in New York, Washington und Pennsylvania fast 3000 Menschen starben, ungesühnt bleiben sollten.

Die Wende kam im August letzten Jahres, als CIA-Agenten in der pakistanischen Stadt Peshawar ein weißer Suzuki auffiel. Sie notierten die Autonummer und ermittelten als Fahrer einen Mann, dessen Name in Verhören im Militärgefängnis von Guantanamo immer wieder gefallen war: Es handelte sich um bin Ladens Kurier, einen der ganz wenigen, dem der Führer der Al Qaida vertraute und über den er Kontakt zur Außenwelt hielt.

Viele Gefangene in Guantanamo schienen den Mann zu kennen, nur zwei wollten noch nie von ihm gehört haben: der Chef-Planer des 11. September, Khalid Scheich Mohammed, und der Chef-Stratege der Al Qaida, Abu Faraj al Libi. Das ließ die Ermittler aufhorchen. Sie hefteten sich an die Fersen des Mannes, beschatteten sein Umfeld, hörten sein Telefon ab. Einen Monat lang verfolgten sie ihn bei Fahrten durch Pakistan. Bis der weiße Suzuki eines Tages zu einem ungewöhnlich großen und gut gesicherten Anwesen in einer wohlhabenden Nachbarschaft in der Stadt Abbottabat führte.

Mehrere Wochen lang beobachteten CIA-Spezialisten das Gelände via Satellit, immer auf der Suche nach Hinweisen auf die Bewohner. Dass es sich um einen hochrangigen Terroristen handelte, war bald klar. Dass sich hinter den vier Meter hohen Mauern und dem Stacheldraht tatsächlich Osama bin Laden versteckte, bestätigte sich erst nach Beratungen mit den Verbündeten. Deren Geheimdienste hatten ebenfalls Abbottabat im Visier.

Das reichte dem Präsidenten, um seine Top-Militärs ins Weiße Haus zu bestellen. In fünf Sitzungen berieten sie über das weitere Vorgehen. Nach Informationen der „New York Times“ ging die Runde keineswegs leichtfertig vor. Es sei, heißt es aus CIA-Kreisen, keine Sitzung vergangen, in der nicht irgendjemand „Black Hawk Down“ erwähnt habe, die Schlacht von Mogadischu, bei der 1993 unter dem Kommando von Präsident Bill Clinton 18 amerikanische Soldaten fielen. Auch die gescheiterte Befreiung amerikanischer Geiseln in Teheran 1980 sei diskutiert worden. Für die Planer kam ein überstürzter Einsatz nicht in Frage.

Ein gewisses Risiko musste man jedoch eingehen, nachdem man ein Bombardement des Geländes ausgeschlossen hatte. „Wir hätten 32 Bomben mit jeweils einer Tonne Sprengkraft gebraucht“, zitiert die „New-York-Times“ einen CIA-Mitarbeiter. „Wir hätten einen gewaltigen Krater gehabt und keine Leiche.“

Neue Einzelheiten zum Einsatz vor Ort

Ein Angriff per Hubschrauber war letztlich das bevorzugte Manöver. Einsatzkräfte der Navy Seals wurden in zwei Trainings-Camps in den USA vorbereitet. Dort wurde das Gelände von Abbottabat detailliert nachgebaut. Wen man darin vermutete, wussten die Soldaten bis zuletzt nicht. Vor rund einer Woche war das Einsatzkommando dann bereit. Am Donnerstag trafen sich die Chefs von Militär und Geheimdienst erneut im Weißen Haus. Es war Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Ganze 16 Stunden wartete Obama, schlief eine Nacht, dann gab er den Einsatzbefehl für die „Operation Geronimo“. Die sollte zunächst am Samstag stattfinden, wurde wegen schlechter Witterungsverhältnisse aber auf Sonntag verschoben.

Dann war es Zeit für das ganz große Kino. Ein Helfer hatte in einem Supermarkt Verpflegung besorgt – Puten-Wrap, Krabben und Kartoffelchips – und bald meldete Leon Pannetta, dass die Truppen das Einsatzgebiet erreicht hätten. Die Hubschrauber flogen niedrig, landeten rasch und setzten auf das Überraschungsmoment. Im Erdgeschoss trafen sie auf bin Ladens Sohn Hamza, den Suzuki-Kurier und dessen Bruder. Alle drei starben in einem kurzen Feuergefecht. Bin Laden selbst fanden die Soldaten im dritten Stock, entgegen früherer Angaben der US-Regierung, unbewaffnet.

Jay Carney, Sprecher des Weißen Hauses blieb dennoch dabei, dass sich der Al-Kaida-Chef widersetzt habe. „Widerstand zu leisten erfordert keine Feuerwaffe“, sagte er wörtlich. Der Sprecher teilte weiter mit, dass sich eine Ehefrau bei Bin Laden befand, als das Sonderkommando in den Raum stürmte. Auch sie sei unbewaffnet gewesen, habe aber versucht, einen der US-Soldaten anzugreifen. Sie sei dann ins Bein geschossen worden und habe überlebt.

Im ersten Stockwerk habe das Kommando zwei bereits zuvor als Kuriere des Terroristenchefs identifizierte Männer erschossen, eine Frau sei im Kreuzfeuer getroffen und ebenfalls getötet worden. Während der gesamten Aktion habe es intensive Feuergefechte gegeben, so Carney. Er sprach von einer „sehr explosiven Situation“.

Wie Carney weiter sagte, hat das Weiße Haus noch nicht entschieden, ob Fotos von der Leiche des Terroristenchefs veröffentlicht werden sollen. Die Bilder seien zweifellos „grausig“. Vor diesem Hintergrund werde geprüft, ob es nötig sei, sie zu veröffentlichen. Bin Laden soll zwei Mal getroffen worden sein, einmal direkt über dem linken Auge. Als ihn der Schuss traf, war es in Washington totenstill. „Wir haben ihn“, stellte Präsident Obama schließlich trocken fest. (mit dpa)

225 Kommentare

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    Massenvernichtungswaffen

    Die Verschwörungstheorien aus dem Weissen Haus sind immer die spannendsten. Mit Inbrunst erzählt Herr Powell damals die Fantasiegeschichte von den Massenvernichtunsgwaffen. Ohne die Spur eines Beweises.

    Nun verbreitet man das Ende OBL wieder ohne die Spur eines Beweises.

    Leider mussten wir den unbewaffneten Mann durch Kopfschüsse töten, weil er sich der Verhaftung widersetzte.

    Leider zerstörten die Schüsse sein Gesicht, so dass wir Skrupel haben die Fotos zu zeigen.

    Leider musste wir die Leiche schnell im Wasser verschwinden lassen. Auch wenn Muslime sich nicht im Wasser beerdigen lassen.

    Obama hat gelogen, dass er Guantanamo schliessen würde.

    Powell hat gelogen wegen der Massenvernichtunsgwaffen.

    Aus Washington ist keine Wahrheit zu erfahren. Märchen: wie aus Hollywood.
      Antwort auf jan.dark vom 03.05.2011 21:37 Uhr

      Die USA suchen ...

      ... wahrscheinlich noch nach einem einigermaßen ähnlich aussehenden Schauspieler, den sie uns dann - geschminkt und mit viel Theater-Blut entsprechend "hergerichtet" - als toten Osama bin Laden verkaufen können. Brad Pitt, George Clooney oder so kommen da nicht in Frage ...
      Antwort auf spreeathen vom 03.05.2011 21:56 Uhr

      Und was

      hätten die USA dann davon? Merken Sie eigentlich nicht, dass Sie sich lächerlich machen?

      Auch wenn es vergebene Liebesmüh ist: warum sollen die USA behaupten, OBL gekillt zu haben, wenn es gar nicht wahr ist?

      1. würde die Aufdeckung eines solchen Komplotts die USA auf Jahre hinaus jeglicher Glaubwürdigkeit berauben

      2. würden die USA ohne Not die Terrorgefahr erhöhen, ohne dass

      3. irgendein Vorteil besteht, sprich bessere Wahlchancen für Obama, wirtschaftliche Vorteile etc.

      4. gibt es das Risiko der Aufdeckung, durch Insider oder sonstige Mitwisser, oder weil OBL wieder auf Video auftaucht

      5. hätte man es sich ohne Not mit Pakistan verscherzt.

      .
      .
      .

      Wenn ich OBL wäre, dann hätte ich vor meinem Ableben noch ein paar Videos aufgezeichnet, die möglichst allgemein gehalten sind und in denen ich die verschiedenen Arten der möglichen Tötung benenne. Irgendein Handlanger würde dann das passende Video nach dem Tod veröffentlichen und die Leichtgläubigen Naivlinge schwer beeindrucken.
      Antwort auf S.N.S.1983 vom 03.05.2011 22:33 Uhr

      @S.N.S 1983

      1. Ähem...welche Glaubwürdigkeit bitte? Haben Sie vergessen, dass dieses famose Land 2003 den Krieg gegen den Irak mit an den Haaren herbeigezogenen Vorwänden begonnen hat?
      2. Wer sagt, dass die USA die Terrorgefahr mindern wollen? Mit Angst lässt sich leichter Politik machen.
      3. Naja, die erbitterten Gegner Obamas loben ihn jetzt.
      4. Aussagen einzelner Mitarbeiter können leicht unglaubwürdig gemacht werden, wird einmal die Wahrheit gesagt, kann dafür hundert mal die Lüge verbreitet werden, was meinen Sie, wird von der Masse geglaubt?
      5. Wie bitte??? Pakistan spielt seit gut zehn Jahren ein Doppelspiel, die Vorliebe des ISI für die Taliban ist bekannt und wohldokumentiert.
      Antwort auf alterschwede vom 03.05.2011 22:57 Uhr

      Und wo bleibt jetzt die Aussöhnung?

      Die Frage war, wie man Osama bin Laden ausschaltet und gleichzeitig sicher geht, dass er nicht plaudert. Es ist heute ein Allgemeinplatz, dass Bin Laden in den 80er Jahren von den USA konsequent für den Afghanistan-Krieg gegen die Sowjets aufgebaut worden ist. Ebenso bekannt ist, dass Bin Laden damals enge persönliche Kontakte zu führenden republikanischen Spitzenpolitikern unterhielt - darunter auch zur Familie Bush.

      George W. Bush sorgte während seiner ersten Amtszeit nicht umsonst dafür, dass die USA den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag nicht anerkannten - in der Sorge, möglicherweise zusammen mit Mitgliedern seiner Administration selbst dort zu landen und zu hohen Haftstrafen verurteilt zu werden.

      Aber es gibt auch noch ein weiteres Problem - darauf hat gestern Markus Horeld in einem Beitrag der ZEIT verwiesen: Ein Gerichtsprozess gegen Bin Laden hätte in Sachen der Beweisführung u.U. sehr schwierig werden und schlimmstenfalls ein sehr unbefriedigendes Ergebnis haben können. Wie schwer das sein kann, zeigen die z.T. lächerlich geringen Strafen, die vom Nürnberger Tribunal gegen NS-Kriegsverbrecher verhängt wurden. Für die Überlebenden von Holocaust, Krieg und Vertreibung war es schwer zu verstehen, warum etwa Albert Speer, Großadmiral Dönitz, Baldur von Schirach, Franz von Papen etc. so billig davon kamen, andere sogar freigesprochen und laufen gelassen wurden.

      Und trotzdem waren die Nürnberger Prozesse wichtig und richtig, denn sie symbolisierten nämlich - im Gegensatz zum Diktat von Verasilles - auch eine ausgestreckte Hand - nämlich der westlichen Alliierten - und waren Grundstein für die folgende Aussöhnung. Heute käme niemand in Deutschland, Frankreich und Großbritannien auf die Idee, einen europäischen Krieg gegeneinander zu beginnen. "Nie wieder Krieg" - das war der Grundkonsens von 1945. Dies sollten wir berücksichtigen.


      Antwort auf S.N.S.1983 vom 03.05.2011 22:33 Uhr

      Die bessere Wahlchancen für Obama

      führen sie doch selber an! Da er bisher in den meisten Bereichen versagt hat, kann er sich jetzt für seinen Mordauftrag feiern lassen und das geschieht ja auch.
      Antwort auf S.N.S.1983 vom 03.05.2011 22:33 Uhr

      Beraubt.


      würde die Aufdeckung eines solchen Komplotts die USA auf Jahre hinaus jeglicher Glaubwürdigkeit berauben


      Sie haben schon recht.

      Wo keine Glaubwürdigkeit mehr ist, kann auch keine mehr verloren gehen.
      Antwort auf S.N.S.1983 vom 03.05.2011 22:33 Uhr

      @S.N.S. 1983,

      die USA haben bis heute nicht die verschiedenen Mentalitäten anderer Völker und Religionen begriffen. Mit Sicherheit ist die überwiegende Zahl der Menschen in den USA der Ansicht, alle Welt wird ihnen jetzt zujubeln. Im übrigen ist nach deutschen Rechtsempfinden die Erschießung von OBL einfach nur Mord. Wie heißt es doch so schön bei uns: Bis zu einer möglichen Verurteilung gilt der "Täter" als unschuldig. Außerdem kann OBL bis heute kein Mord nachgewiesen werden, sondern im höchsten Fall die Anstiftung zum Mord. Aber den CDU/CSU, FDP, SPD und Grünen-Fetischisten in unserem Land ist das wahrscheinlich egal.
      Antwort auf jan.dark vom 03.05.2011 21:37 Uhr

      @jan.dark

      Wir haben im Angebot: Aufregung darüber, dass man Osama Bin Laden ohne rechtsstaatliches Verfahren bei der Festnahme erschossen hat; oder die Theorie, dass es gar nicht Osama Bin Laden war.
      Entscheiden Sie sich... jetzt!
      Antwort auf zacha vom 03.05.2011 22:09 Uhr

      @zacha

      Entscheiden Sie sich... jetzt!

      Wie auch immer sich jan.dark entscheiden würde, wenn er wider Erwarten Ihrer Aufforderung folgte: Darf ich davon ausgehen, dass Sie jeden Vorwurf gegen die US-Amerikaner zu banalisieren trachteten - egal wie er lautete?

      mog
      Antwort auf zacha vom 03.05.2011 22:09 Uhr

      ...

      Tja, das ist nichts Ungewöhnliches, dass unterschiedliche Menschen zu einem unklaren Sachverhalt verschiedene Theorien haben. Bedeutet hier: Dass nicht beide Theorien gleichzeitig richtig sein können. Bedeutet nicht, dass beide Theorien/Sichtweisen falsch sein müssen.
      Antwort auf jan.dark vom 03.05.2011 21:37 Uhr

      Wir können

      ja einfach darauf warten, bis OBL sein nächstes Video herausbringt. Das würde die ganze Story mit Sicherheit doch arg unglaubwürdig machen, stimmts? Aber vermutlich werden die USA das zu verhindern wissen. Alle Doppelgänger wurden gleich mit kaltgemacht, von derselben staatlichen Behörde, die schon im November 41 vom Angriff auf Pearl Harbor wusste und die dann später die Mondlandung fälschte und vor knapp zehn Jahren die Terroranschläge selbst durchführte.

      Ich finde es übrigens auch schlimm, dass der arme Osama, der ja unbewaffnet war, einfach erschossen wurde. Meiner Meinung nach hätte es völlig ausgereicht, ihn festzunehmen und einem Haftrichter vorzuführen. Danach muss er natürlich bis zum Prozess frei gelassen werden, den OBL hatte ja einen festen Wohnsitz. In anderthalb Jahren hätte er sich dann bestimmt zur Verhandlung eingefunden, um durch eine Bewährungsstrafe mit ein bißchen Sozialarbeit wieder vollständig resozialisiert zu werden.

      Ich frage mich allerdings auch, warum Sie gerne ein Foto mit OBL mit Kopfschuss sehen möchten. Schließlich ist OBL doch gar nicht tot. Würde man Ihnen das Foto zeigen, wäre es doch sowieso nur eine Montage.

      Lustig finde ich aber Ihre Formulierung, dass sich Muslime "nicht im Wasser beerdigen lassen". Wie Sie bereits am "erdigen" in "beerdigen" feststellen können, kann man schlecht im Wasser beerdigt werden, es sei denn, sie werden direkt im Meeresboden vergraben. Zudem haben tote Muslime wohl kaum die Möglichkeit darüber zu befinden, wo sie bestattet werden sollen.

      Aber über solche Logikfehler muss man zwingend hinwegsehen, denn wenn Sie einmal richtig zulangen und Ihrer Fantasie freien Lauf lassen, bleibt eben nicht mehr viel Raum für Rationalität.

      Also, wir merken uns: bin Laden lebt. Demnächst taucht er als leitender Angestellter in Charlies Schokoladenfabrik auf, wo er zusammen mit Elvis, Michael Jackson und Ihrem Sinn für Humor die Wunschzettel für den Weihnachtsmann verwaltet.
      Antwort auf S.N.S.1983 vom 03.05.2011 22:18 Uhr

      …und wem nützte der 11.September?

      Verschwörungstheorien funktionieren, wenn man einen Nutzniesser der Tat benennen kann. Wem nützte also der 11. September? Dem militärisch-industriellen Komplex etwa, der nach dem Ende des Kalten Krieges neue Schlachtfelder anlegen musste, um nicht zu verhungern?
      War nicht Bin Laden eine aus dem heiß gewordenen Kalten Krieg um Afghanistan heraus entwickelte Figur? Ist aber möglicherweise jene Figur oder ihr Darsteller nicht vielleicht schon vor sechs Monaten an einem Fischbrötchen erstickt? Das hätte Obama nichts genutzt! Deshalb gab es jetzt ein Shootout in Pakistan, und eben keine Leiche, die präsentiert werden kann? – Alles Blödsinn! -
      Wäre alles nur ein Werk des berüchtigten militärisch-industriellen Komplexes gewesen, hätten die Angreifer ein Flugzeug auf das Weiße Haus stürzen lassen, oder eines auf das Pentagon oder eins in das World Trade Center, um dann vielleicht „nachzulegen”. Westliche Ratio hätte nicht alle Ziele zugleich angegriffen, und beim World Trade Center hätte der Angriff auf einen Turm ausgereicht, um auch den zweiten in seiner Standfestigkeit zu beschädigen. -
      Mastermind war hier doch eher ein sanftäugiger, den alten Zeiten nachtrauernder Wahnsinniger wie dieser Osama Bin Laden, der mit Mitteln religiöser Verführung Attentäter rekrutierte, was seit facebook & Co. immer schlechter funktioniert. -
      Der militärisch industrielle Komplex hat sich mittlerweile auch gewandelt: Man arbeitet im Internet in der Game-Industry, man macht in Stuxnet, man baut Drohnen, man investiert in Derivate…
      Antwort auf milzkott vom 04.05.2011 00:09 Uhr

      @milzkott Theorien über Theorien

      Fakt ist, dass es eine Verschwörung gegeben hat, die zum Einsturz des World Trade Center und zum Gebäudeschaden am Pentagon geführt hat. In Ermangelung von Fakten gibt es nun dazu massenhaft Verschwörungstheorien, die versuchen zu erklären, wer dahinter steckt. Die offizielle Version der amerikanischen Regierung ist nur eine von diesen, und ganz gewiss nicht die glaubwürdigste. Festzuhalten ist auf jeden Fall, dass bin Laden vom FBI nicht wegen der Ereignisse bei 9/11 zur Fahndung ausgeschrieben war.

      Da wir ausserdem nicht wissen, ob und inwieweit amerikanische Dienste in 9/11 verwickelt waren, können wir auch jetzt nicht wissen, inwieweit die Ereignisse um die Tötung bin Ladens (wenn er nicht schon lange tot war) manipuliert worden sind.
      Die spurlose Beseitigung der Leiche der getöteten Person dient jedenfalls nicht dazu, einen Fahndungerfolg vorzuweisen, sondern deutet eher daraufhin, dass einervorgetäuscht werden soll.
      Antwort auf S.N.S.1983 vom 03.05.2011 22:18 Uhr

      :-)

      Danke für diesen Kommentar - einfach köstlich, habe schier Tränen gelacht!
      Antwort auf jan.dark vom 03.05.2011 21:37 Uhr

      Massenvernichtung der Wahrheit?

      Natürlich machen die Amis eine "story" draus.

      Wenn OBL schon längst tot sein sollte,

      oder noch am Leben, dann:

      denke ich, dass es ein paar Pakistanis / Afghanen geben sollte, die für viele Dollars einem "westlichen" Journalisten die wahre Geschichte erzählen würden. Oder OBL bzw. seine Anhänger würden ein entsprechendes Video verbreiten.

      Ich denke: es ist wahrscheinlich so, wie es von US-amerikanischer Seite dargestellt wird.

      Und: Obama ist nicht Bush.
      Antwort auf KaiserVonChina vom 03.05.2011 22:29 Uhr

      Obama ist nicht Bush

      Stimmt. Obama hat 30.000 Soldaten mehr nach Afghanistan geschickt als Bush.
      Antwort auf jan.dark vom 03.05.2011 22:42 Uhr

      Was Obama noch will

      z.B. als Fukushima noch ganz frisch brannte am 16.03.2011 hielt Obama eine Rede in New Mexico über seinen Vorschlag, die Etat für die Entwicklung von nuklearen Waffen auf Rekordniveau zu erhöhern.

      "The plan's centerpiece is funding for a sprawling $6 billion factory to produce new explosive triggers - plutonium pits- for thremonuclear weapons at Los Alamos."


      Und wer und welches Land terrorist die Welt?
      Antwort auf KaiserVonChina vom 03.05.2011 22:29 Uhr

      Obama ist der deutlich bessere

      Verkäufer.
      Antwort auf nyarlat vom 03.05.2011 23:02 Uhr

      Besserer Verkäufer

      Weil seine Ware ("Message") besser ist!
      Und: er ist intelligenter! Mit Sicherheit hat er ein besseres Gespür für interkulturelle Zusammenhänge. George W. Bush wurde (zu Recht!) immer wieder mit OBL verglichen, weil er einen ähnlichen soziokulturellen Hintergrund hat.
      Antwort auf jan.dark vom 03.05.2011 21:37 Uhr

      Mann, Mann

      Ich stimme mit Ihnen vollkommen überein. Die USA existieren gar nicht, Erfindung Hollywoods, reine Fiction.
      Antwort auf Fragezeichen vom 04.05.2011 07:14 Uhr

      Die USA sind reine Fiktion

      Damit existiert jan.dark auch nicht. Im Unterschied zu anderen Leuten richtet er sein Urteil nicht an moralischen Prinzipien und Werten aus, sondern allein an dieser Fiktion.

      §1: Alles was die USA tun ist böse. Alle Feinde der USA sind gut.

      §2: Sollten die die Feinde der USA Verbrecher sein, tritt §1 in Kraft.

      Antwort auf marel vom 04.05.2011 08:44 Uhr

      Ent-Wert-ung


      Ich kann das, was Sie jan dark unterstellen, nicht erkennen.

      Auch nach mehrfachem Hinsehen: Es ist nicht erkennbar.

      Warum tun Sie es dennoch?



      Der entscheidende Punkt ist übrigens noch nicht einmal, ob die Story so stimmt, wie sie von den öffentlich-unrechtlichen Auftraggebern in bemerkenswert dilettantischer Weise serviert wird (was auch schon fast wieder Kalkül sein könnte).

      Entscheidend ist die reaktive immer noch weitere Dehnung der Werteskala des Westens.
      Eine Dehnung, die selbst die residuale Existenz einer solchen mittlerweile fraglich erscheinen lässt:

      Eine sogenannte Kanzlerin lässt Deutschland sich über die Tötung eines mutmaßlichen Verbrechers durch ein Killerkommanda freuen. Sind das schon neue "Werte" oder noch Trümmer einst vorhandener Werte?

      Wir müssen uns über die eklatante Morbidisierung des Rechtsempfindens in Deutschland - bis zu mal so Irgendwen zu Tode tretenden Aus-gutem-Hause-Söhnchen - nicht wundern, wenn frenetischen Jubelbildern über einen Lynchmord nur verkniffen vorgetragene Freude einer Christendemokratin folgt.

      Schauerlich das alles.





      Antwort auf commentator vom 04.05.2011 10:40 Uhr

      Nicht verwunderlich

      Es verwundert mich gar nicht, daß Sie bei seinen permanenten völlig einseitigen Verurteilungen von Nato und Amerika keinen Hass als Motivation erkennen können. Dreimal dürfen Sie raten woran es liegt, daß Sie auf diesem Auge blind sind.

      Antwort auf jan.dark vom 03.05.2011 21:37 Uhr

      OBL

      Entweder hat es diese Person gar nicht gegeben oder diese Person ist schon lange tot.Aber die USA müssen "Ihn" jetzt schnell verschwinden lassen und als tot erklären,denn man will ja raus aus dem unsäglichen Krieg in Afganistan.So hat man jetzt eine Erklärung,man braucht sich nicht mehr um Afganistan zu kümmern,denn der "große Feind"ist ja nun beseitigt.Die USA haben international schon so viel gelogen,da kommt es auf ein neues Märchen in der Weltgeschichte auch nicht an.Und übrigens ist man hiermit dieser Geschichte nicht eleganter aus dem Krieg gekommen,als die UDSSR.Die mußte doch "geschlagen"aus Afganistan abziehen.

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