matthies | 26.04.2011 Adlon, First Floor, San Nicci, Jägertor…

Wieder mal ordentlich Bewegung in der Berliner Gastronomie. Mit einem großen Namen, den allerdings nur Insider kennen, prunkt das Adlon: Leonard Cernko,  ein Überdrüberkoch aus Österreich, ist als neuer Küchendirektor avisiert worden. Das war auch dringend nötig, denn das nach eigenem Verständnis doch so großmächtige Hotel muss seinen kulinarischen Ruf aufbessern – seit den Glanzzeiten von Karlheinz Hauser ist dort nicht mehr viel passiert. Den ganzen Beitrag lesen »

matthies | 26.04.2011 Hadziabdic verlässt das “Gabriele”

Eigentlich sollte das hier nur ein Hinweis auf meine Restaurantkritik vom  Sonntag sein, in der ich das erneut neu aufgestellte “Gabriele” beschrieben habe und die Küche verbesserungsfähig, den Service von Restaurantleiter Vedad Hadziabdic aber herausragend fand. Das nützt nun nichts mehr, denn der vorzügliche “Berliner Maitre des Jahres 2009″ – damals noch im Brandenburger Hof – hat das “Gabriele” zwischen meinem Besuch und dem Erscheinen des Berichts verlassen. Was auch immer der Grund sein mag: Es ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Restaurants der Adlon-Collection nach dem Abgang Tim Raues vom Glück verlassen worden sind.

matthies | 26.04.2011 Rittmeyer glänzt auf Sylt

Ein paar Monate lang hat der Dieter-Müller-Schüler Jens Rittmeyer mal in Berlin gekocht – und musste rasch einsehen, dass das auf Sparflamme geführte Schlosshotel Grunewald nicht der richtige Rahmen für seine Ambitionen war. Ich weiß nicht, was  er damals aufgetischt hat, kenne ihn aber aus Portugal als sorgfältigen, nicht unbedingt avantgardistisch orientierten Fisch-Spezialisten. Nun habe ich ihn an seinem neuen Arbeitsplatz, dem Restaurant “Kai 3″ im Hotel Budersand, Hörnum/Sylt, besucht. Und ich finde: Respekt, das ist eine neue Dimension, das muss sich hinter dem schneller und höher bewerteten Sebastian Zier vom Arosa in List absolut nicht verstecken. Den ganzen Beitrag lesen »

matthies | 11.04.2011 Schlossküche mit Ambitionen

Die Fahrt von Berlin dauert rund zwei Stunden. Dann steht man vor dem Eingang von Schloss Teschow – und blickt über eine grüne Mecklenburger Landschaft mit Kühen und Golfern bis zum Teterower See. Es ist schön dort,  darüber kann es keinen Streit geben. Das Haus selbst ist ein wenig hotelmäßig im neofriderizianischen Lieblingsstil der 90er eingerichtet, aber die Zimmer sind großzügig dimensioniert, es gibt allerhand Wellness mit Innen- und überdachtem Außenpool, also bitte. Den ganzen Beitrag lesen »

matthies | 11.04.2011 Lindenberg runderneuert

Nichts gegen die Kiezromantik  und das gemütliche Wochenmarkt-Einkaufsgefühl. Aber wenn es wirklich darum geht, möglichst viele hochklassige Lebensmittel in möglichst kurzer Zeit zusammenzubringen, führt in Berlin kein Weg am Frischeparadies Lindenberg vorbei. Die Charlottenburger Filiale war leider in den letzten Monaten durch den Umbau stark eingeschränkt, vor allem für Leute wie mich, die es nach Prenzlauer Berg sehr weit haben. Doch seit heute – Montag, 11.April – ist der neue Laden in der Morsestraße 2 geöffnet. Den ganzen Beitrag lesen »

matthies | 11.04.2011 Gemütlich

Anti-hip, uncool – aber trotzdem nicht unmodern. “De Maufel” ist eine Insel der luxemburgischen Ländlichkeit, ein Feinkostladen, der sich donnerstags und freitags auch in ein Abendrestaurant verwandelt. Mehr hier.

matthies | 08.04.2011 Wurst-Entdeckung

Auf die Landfleischerei Lübars bin ich gekommen, weil ich kürzlich mal Kalbsknochen gesucht habe. Denn mein naiver Glaube, jeder Fleischer müsse ja Kalbsknochen führen, hatte mich getrogen. Die meisten, fürchte ich, schneiden nur noch die Stücke klein, die ihnen aus dem Großhandel in Plastikfolie geliefert werden. Und da sind keine Knochen mehr drin. Meister Lutkat hatte welche. Und dann habe ich, weil ich schon mal da war, ein Stück von der groben Gutsleberwurst mitgenommen, die er hier selbst anfertigt: Spitzenklasse. Toll. Beim nächsten  Mal habe ich außerdem noch zwei Rumpsteaks mitgenommen, erkennbar gut abgehangenes, leicht marmoriertes Fleisch, das wie eine Eins in der Pfanne lag, herrlich saftiger Biss ohne Zähigkeit. Bitte: Das ist ein kleiner, extrem unscheinbarer Laden, der äußerlich absolut nichts  hermacht und weder Balsamico noch bretonische Butter anbietet. Aber der Chef scheint zu wissen, was er tut.

matthies | 08.04.2011 Feinkost im April

Der zweite Freitag im Monat ist Feinkost-Tag, und das heißt, dass Thomas Platt wieder durch die Berliner Läden gezogen ist, um mit seinen Leuten zu probieren. Diesmal: Käsekuchen – ein Produkt, das vielen verleidet ist, weil sie Käse nicht mögen. Dabei ist es doch nur Quark! Oben auf dem Treppchen mal wieder das Charlottenburger Café Richter. Mehr hier. Die Weine des Monats kommen diesmal aus Übersee: Ein argentinischer Malbec und ein Sauvignon blanc aus Neuseeland.

matthies | 04.04.2011 Potsdamer Überraschung

Seit vielen Jahren beobachte ich mit einer gewissen Skepsis, wie sich das Potsdamer “Juliette” behauptet. Die Konkurrenz ist gemessen an der Nachfrage ziemlich groß, der Küchenchef wechselt ab und zu, und doch blieb das Niveau trotz gewisser Schwankungen erstaunlich konstant. Seit einiger Zeit ist mal wieder ein neuer Mann tätig, Carsten Rettschlag. Nie gehört? Das sollte sich ändern, denn er legt dort wirklich eine Galavorstellung hin. Manchmal noch ein wenig überladen und verspielt, aber mit erstaunlichem Drang nach oben. Die Gänselebervariationen mit Süßholz und getrockneten Kirschen, die Meeräsche auf Kartoffelrisotto mit Spargel und weißen Rüben oder das formidable Kaninchen mit Estragonkrapfen, Kohlrabi und Senfsaat, auch die Desserts, alles zeigte erstaunlich ausgefeiltes Handwerk und viel Sinn für Geschmack und Konsistenz. Nach der Villa Seeblick in Falkensee und dem “52 Grad” in Bad Saarow ist das nun schon die dritte positive Überraschung in Brandenburg dieses Jahr. Und es könnte noch nicht die letzte sein.

matthies | 31.03.2011 Abgeflammt

Oben im Berliner Norden sind wir ja nicht sehr verwöhnt, was das Essen angeht. Bei den Borsighallen gibt es das “Borsig B”, das immerhin über eine beachtliche Weinauswahl verfügt und nach meiner Erinnerung dazu auch gut gemachten Flammkuchen anbietet. Theoretisch. Denn bei meinem letzten Besuch sonnabends um halb zehn kam die verblüffende Mitteilung, Flammkuchen sei schon aus. Hallo? Haben heute nicht sämtliche Berliner Supermärkte mindestens bis um zehn auf? Und bieten damit einem Koch, der um, sagen wir, neun Uhr plötzlich das unerwartete Schwinden seiner Mehl-, Hefe- Speck- und Sahnevorräte bemerkt, die Möglichkeit, genug für späte Gäste nachzukaufen? Ich fürchte, die Erklärung war ganz einfach: die Jungs hatten keine Lust mehr. Und dafür veralbern sie die Gäste und den Service gleich mit. Nur kommen die Gäste dann,  soweit ich von mir auf andere schließe, einfach nicht mehr wieder.  Dumm gelaufen.

Matthies war essen
  • Bernd MatthiesBernd Matthies kocht gern und isst noch lieber. Restaurantkritiken schreibt er für den Tagesspiegel seit mehr als 20 Jahren, ist für „Essen & Trinken" durch die Welt gereist – aber in der internationalen Kulinarik ist viel mehr los, als in eine Tageszeitung oder ein Magazin passt. „Matthies war essen“ beschreibt, was sonst noch so passiert: Große Menüs, kleine Fundsachen, nützliche Bücher, gastronomische Erlebnisse.

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