Vor dem 1. Mai

"Antikapitalistische Walpurgisnacht" darf nicht am "Boxi" stattfinden

Erstmals seit Jahren kann die linke Szene ihre "antikapitalistische Walpurgisnacht" nicht am Boxhagener Platz, dem "Boxi" in Friedrichshain feiern, sondern muss ins "Exil". Der Grund: Ein Wochenmarkt. Die Szene droht bereits mit Protest.

Friedrichshain,Boxhagener Platz,Wismarplatz,Walpurgisnacht,linke Szene, 1.MaiWegen des traditionellen Wochenmarkts am Boxhagener Platz in Friedrichshain muss die ebenfalls traditionelle "antikapitalistische Walpurgisnacht" am kommenden Sonnabend weichen und "ins Exil", wie es in der linken Szene heißt: Sie wird auf den nahe gelegenen Wismarplatz ausweichen. "Wir lassen uns nicht verdrängen, sondern bleiben dem Kiez lautstark und bunt erhalten. Unter dem Motto: 'Finger weg von unserem Kiez - Boxi zurück' werden wir stattdessen den Wismarplatz im Namen eines selbstbestimmten Lebens abseits von Mainstream und Konsumorientierung besetzen", heißt es bei den Veranstaltern der Walpurgisnacht.

Laut Polizei ist die "Antikapitalistische Walpurgisnacht" angemeldet. Die Beamten würden das Fest mit der nötigen Anzahl an Kräften sichern, hieß es.

Zwischen 14 und 22 Uhr werden verschiedene Bands von Rap, über Ska bis Hardcore-Punk auftreten.

In den Walpurgisnächten in Berlin war es in den vergangenen Jahren nach meist friedlichen Feiern in der Nacht regelmäßig zu Ausschreitungen zwischen Linksextremen und der Polizei gekommen. Im vorigen Jahr verlief die Nacht vor dem 1. Mai allerdings so ruhig wie lange nicht mehr. Die Polizei sprach von einer "sehr ruhigen Walpurgisnacht". Ein Schwerpunkt des Polizeieinsatzes war auch im vergangenen Jahr der Boxhagener Platz in Friedrichshain. Dort warfen einige Randalierer mit Flaschen. Zwölf Polizisten wurden leicht verletzt. Sie konnten alle im Dienst bleiben. Vor allem wegen der Flaschenwürfe hatte es allerdings 34 Festnahmen gegeben.

18 Kommentare

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    hoffentlich

    findet der wochenmarkt statt, die sollen ins exil gehen (wie sich das anhört) und da sich austoben. eigentlich mußte mal die herren demonstranten erklären, was für ziele die haben. wenn sie das wort "Antikakapitalistische Walpurkisnacht" erklären könnten. ich versteh das nicht. ich bin da nicht der einzigste.

    ..abseits von Mainstream und Konsumorientierung...

    Bier & Grass bleiben da sicher außen vor.

    Der ...

    ... großkapitalistische Wochenmarkt, auf dem der weltweit agierende Obst- und Gemüsehändler aus Brandenburg und der Lachsforellenzüchter aus Meck-Pom eine Schlacht um Marktanteile und sagenhafte Gewinne liefern, vertreibt die antikapitalistische Walpurgisnacht ins Exil. Welch Drama, was sich dort im Kiez abspielt. Ich dachte bisher immer, das Wochenmärkte tagsüber und die Walpurgisnacht eher bei abnehmender Helligkeit beginnt. Wahrscheinlich brauchen die Händler auf dem Wochenmarkt solange mit dem Abbau ihrer Stände und dem Fortschleppen der vielen Geldsäcke, dessen Inhalt sie dem darbenden Volk abgepresst haben. Denfalls klingt es alles sehr nach Zoff...
      Antwort auf froggy08 vom 21.04.2011 11:03 Uhr

      klingt es alles sehr nach Zoff?


      Ich denke mal, dass solche Leute wie Sie den Zoff wollen und herbeireden.

      Steine werfen gegen Gewalt ???
      Antwort auf stephanstephan vom 21.04.2011 12:26 Uhr

      Ironie

      ..schon mal davon gehört?
      Antwort auf nin vom 21.04.2011 14:22 Uhr

      ironie

      ist relativ. ich wollte Sie mal ernst nehmen...
      Antwort auf stephanstephan vom 21.04.2011 12:26 Uhr

      Ist ja ne völlig neue Idee,

      das mit dem Herbeireden... Wer Zoff will, macht den auch ohne Worte. Schweigen wir die "Autonomen" tot, dann sind sie brav und wollen nur kuscheln? Naivität, du stirbst nicht aus.
      Antwort auf jetzereichtsaber vom 21.04.2011 14:27 Uhr

      @siesolltensichreichenaber

      "Wer Zoff will, macht den auch ohne Worte"

      Das ist doch nicht die Frage und auch nicht die Regel.

      Im Normallfall geht dem konkret Gewalttätigen bis extremistischen Handeln von Links wie Rechts eine Propaganda in Wort und Schrift voraus. Diese wiederum in Kombination mit den kruden Gedankenwelten dieser Spezies führt am Ende zur Agression auf Basis einer bestimmten inneren Einstellung.

      Bsp. Wenn sich Frau Kipping von der Partei Die Linke mit lLinksautonomen Gewaltbefürwortern, DPK-Leuten und RAF-Mitgliedern ohne Problem zusammensetzt und auf gleicher Ebene diskutiert, dann ist dieses die Basis für sog. "systemkritische Aktionen" und Denkweisen, die zu Gewalt führen. Gleiches gilt für rechts.
      Antwort auf stephanstephan vom 21.04.2011 14:52 Uhr

      Wo ist Ihr Problem?

      Wenn sich Frau Kipping von der Partei Die Linke mit lLinksautonomen Gewaltbefürwortern, DPK-Leuten und RAF-Mitgliedern ohne Problem zusammensetzt und auf gleicher Ebene diskutiert, dann ist dieses die Basis für sog. "systemkritische Aktionen" und Denkweisen, die zu Gewalt führen. Gleiches gilt für rechts.


      „DPK-Leute“ Was stört Sie bitte am Deutschen Pudel Klub?
      Wie kann sich Frau Kippling mit Mitgliedern der RAF treffen, wenn sich die RAF vor 13 Jahre auflöste?

      Und generell, was stört Sie an Diskussionen?
      Reden ist doch gut, besser als Gewalt.
      Antwort auf PoqaKo vom 21.04.2011 16:57 Uhr

      Vielleicht...

      „DPK-Leute“ Was stört Sie bitte am Deutschen Pudel Klub?


      das die Pudel immer so schlimm ungekämmt sind und unter den Achselhöhlen müffeln?
      Antwort auf stephanstephan vom 21.04.2011 14:52 Uhr

      Hoppla, doppelstephan,

      Ihre "sachliche, tolerante" Art mit Kommentaren umzugehen, die womöglich nicht in Ihren Vorstellungshorizont passen, äußert sich schon an der Verballhornung meines Benutzernamens. Ich musste da einfach eine Retourkutsche fahren.
      Ihr sehr erkenntnistheoretischer Erklärungsversuch kommt mir aus meinen ehedem KOV-sympathisierenden Zeiten, seit Äonen begründet vergangen, unangenehm verquast und wenig konkret vor.
      Ich stehe mit den Beinen lieber in der Realität und drücke mich auch so aus. Und wo, bitte schön, widerspricht Ihr Geschwafle meinem Kommentar? Oder, wie PoqaKo fragt, wo ist Ihr Problem?

    Exil?

    Ich schlage als Proteststandort weite, öde, unbewohnte Flächen außerhalb Berlins vor, von denen man vorher, Arche gleich, alles was kreucht und fleucht in Sicherheit gebracht hat. Darum ziehe man einen Zaun und dann hinein mit den mann-und wehrhaften Konsumverweigerern. Als Konsumluxus sind ein paar Eimer für das -nötigste- aufgestellt und die Berliner spenden ein Paar belegte Brote, damit die Kraft nicht ausgeht. Alkohol und Drogen, sowie die nötigen Steine, Wurfgeschosse und Mollis sind selbst mitzubringen. Dann schließt einer von außen ab und los kanns gehen mit der Gewaltorgie. Immer feste druff uff den Feind und Parolen gegrölt. Ich bin großzügig und lasse noch ein paar XXL Poster von den gängisten Feindbildern an den Zäunen anbringen, damit die Motivation nicht nachlässt.
    Damit ist doch allen geholfen. Berlin kann in Ruhe seinen 1. Mai feiern, von dem die meisten, die feiern gar nicht mehr wissen, warum eigentlich, das ist wie bei Ostern und Weihnachten. Aber was solls, der Berliner feiert halt gern und bekommt von dem tobenden Mob nichts wieter mit. Die können sich dann am nächsten Morgen gegenseitig ihre Wunden versorgen und frisch und entspannt dem nächsten 1. Mai entgegen faulenzen!

    Könnten sie wirklich

    mit dem Besen fliegen, wäre die Polizei chancenlos.

    Lasst die jungen Leute halt feiern

    Die zurückgelassenen Scherben und Sachbeschädigungen werden, so wie jedes Jahr, nicht über denen liegen, die irgendwelche besoffenen Fußballfans bei "Fanmeilen" hinterlassen. Und wenn man die Hinterlassenschaften der Weltstadt-Touristen, die in Friedrichshain jedes Wochenende die Sau rauslassen, mal sechs Wochen zusammenzählen würde, dann wäre das mehr Müll, Scherben, Kotze und Urin als alle "antikapitalistischen Walpurgisnächte" der letzten fünf Jahre angehäuft haben.

    Aber was red ich - der Boulevard will halt Randale von möglichst bösen "Linken". Sonst wär ja (außer Hundekacke) nix mehr zum Aufregen da....

    Frage

    Wo bitte ist da der Wismarplatz das Exil?
    Man muss nicht lange nach dem Boxhagener Platz suchen.
    Um Festzustellen, das die Demo nur 100 Meter weiter statt findet.
    Nur wird sicherlich, im Zeitraum der Demo die Straßenbahn und der Bus nicht fahren können.
    Ich hoffe nur, das der Kleine Supermarkt und die anliegenden Geschäfte sowie die Wartehäuschen der BVG am Wismarplatz an diesem Tag von Kleingeistern verschont bleiben.
    Und ich hoffe, das ich diesmal ohne Beschimpfungen und Beleidigungen durch Zuge reiste Demonstranten meinen weg, sicher nach hause gehen kann.

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