Es könnte so einfach sein, wenn Rad und öffentlicher Verkehr optimal miteinander vernetzt wären. Aber beim »Bike & Ride« gibt es noch reichlich Verbesserungsbedarf: Zugänge zu Bahnhöfen sind oft nicht fahrradfreundlich gestaltet und es fehlt dort an Rampen, wo nicht nur Fahrradfahrer, sondern auch ältere Menschen mit Rollatoren ratlos vor steilen Treppen stehen
In vielen ICE-Zügen ist bis heute keine Fahrradmitnahme erlaubt – das macht besonders längere Reisen mit dem Fahrrad zu einer echten logistischen Aufgabe. Und wer als Pendler oder Ausflügler auf überdachte oder sogar bewachte Fahrradparkplätze in Bahnhofsnähe hofft, sucht sie in der Regel vergeblich.
Auch im öffentlichen Nahverkehr gibt es reichlich Optimierungsmöglichkeiten: Generell ist die Fahrradmitnahme zwar bei der S-Bahn, bei den U- und Straßenbahnen der BVG, der DB Regio, verschiedenen Privatbahnen und einigen Busunternehmen im VBB erlaubt. Es gibt sogar eine Monatskarte für 9,50 Euro. Aber schon der Augenschein zeigt, wie wenig Platz Fahrrädern gerade in Straßenbahnen sowie den meisten U- und S-Bahnen eingeräumt wird. Wenn es eng wird, haben Rollstuhlfahrer und Kinderwagen Vorrang.
Fahrräder mit Hilfsmotor, dreirädrige Fahrräder sowie Fahrräder mit Anhänger sind von der Beförderung sowieso ausgeschlossen. Ein großer Schritt in Richtung Vernetzung war allerdings der bequeme Zugriff auf Fahrräder an Bahnhöfen, U- und S-Bahn-Stationen. Im August 2002 ging in Berlin Call a Bike an den Start. Heute hat Call a Bike Dependancen in über sechzig deutschen Städten. Ein echtes Erfolgsmodell also, das allerdings kostet: maximal 12 Euro am Tag oder 60 Euro die Woche. Andere Städte haben, gerade mit Blick auf die vielen Touristen, andere Modelle entwickelt: Zürich etwa, in der teuren Schweiz, bietet Velos kostenlos an. Von den Schweizern lernen, heißt in diesem Fall Geld sparen. Zugegeben eine seltene Erfahrung. Aber vermutlich gibt es eine Art Umwegrentabilität.
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2 Kommentare
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öpnv
gegen die fahrräder im öpnv ist ja generell nichts zu sagen, sofern man für etwas mehr platz sorgt.allerdings kommen die pfiffigen radfahrer oft und gerne auf die idee mit ihren velos im berufsverkehr unbedingt in die u-bahn zu wollen. und zwar ohne rücksicht auf verluste.
da werden personen jeden alters, auch kinder, mit dem rad angefahren wenns in den waggon geschoben wird. eine entschuldigung nach so einem verhalten gibt es nicht. statt dessen zeigt der radfahrer seine aggressive seite. da gab es von stinkigen familienvätern schon mehr als einmal eine schelle für den radfahrer.
da wird garderobe versaut das es nur so schmiert, ohne das sich die radler dafür verantwortlich fühlen würden.
glücklicherweise war der richter in meinem fall damals anderer meinung und der uneinsichtige radfahrer durfte meinen anzug bezahlen. ich hoffe sehr das dir die € 400.- weh getan haben.
liebe radler, wenn der waggon im berufsverkehr voll ist, dann ist er voll. punkt. dann gibts kein reindrängeln oder beiseite schubsen. schwingt euch auf euer rad und fahrt mit muskelkraft nach hause.
Wie in Hamburg mit Fahrrädern im Berufsverkehr verfahren wir
Andernortes hat man erkannt, dass die Göpel nichts im Berufsverkehr zu suchen haben.Zitat HVV-Fahrradmitnahme:
Nur das ist vernünftig. Und es funktioniert. Man hat eben zwei Fahrräder. Eins am Ausgangsbahnhof und eins am Zielbahnhof. Aber wer soll/will das den Berlinern beibringen? Nach den so vielen Versuchen irgend etwas zu reglementieren. Ohne es mit Konsequenzen bei Nichteinhaltung zu bewähren, hält sich keiner mehr an irgendetwas. Folgendes ist tatsächlich verboten: Rauchen, Trinken, Essen, Hunde ohne Maulkorb und/oder Leine, Fahrradanhänger, verschmutzte Kleidung auf Sitzen und und und. Nicht einmal die Kontrolleure kümmern sich um mehr als ihr Name sagt.
In Berlin hat alles und jeder Platz - ausgenommen der ganz einfache, stinknormale, auf gegenseitige Rücksichtnahme bedachte Mitmensch.
Hier wird ständig gegen den Strich gebürstet.