1. FC Union

RB Leipzig muss zu Hause bleiben

Aussortiert: Union hat sich dem Willen seiner Fans gebeugt und das Testspiel gegen RB Leipzig abgesagt. - Foto: p.-a./dpa

Zoff bei Union: Weil die Fans protestierten, ist das Testspiel gegen RB Leipzig abgesagt. Dennoch soll es bei dem Termin bleiben. Jetzt muss schnell ein neuer Gegner her.

Berlin - Vom Tempo des modernen Fußballs wird auch der 1. FC Union hin und wieder noch überrascht. Und das nicht nur auf dem Rasen. So schnell wie sich der Protest gegen ein anberaumtes Testspiel geformt hatte, konnte der Zweitligist aus Köpenick kaum reagieren. Nicht mal 24 Stunden nach Bekanntgabe der Ansetzung sagte Union die für kommenden Freitag geplante Partie gegen Regionalligist RB Leipzig auch schon wieder ab.

Was war passiert? Offenbar hatte Christian Beeck die Begegnung ohne Absprache mit dem Präsidium vereinbart. Rein sportliche Motive hätten ihn dazu veranlasst, sagte der Köpenicker Teammanager, und übersah dabei wohl potenzielle Störfaktoren.

Zum Beispiel, dass der Gegner bei den eigenen Anhängern, gelinde gesagt, wenig beliebt ist. Dabei protestierten Unions Fans bereits im vergangenen Jahr beim in Leipzig ausgetragenen Pokalspiel gegen den Halleschen FC unter anderem mit Plakaten gegen den Regionalligisten, der von einem Brauseunternehmen gesponsort wird und nach Ansicht des Berliner Anhangs nichts mit traditioneller Fußballkultur gemein hat.

Aber nun auch noch ein Testspiel gegen diese Leipziger während der Länderspielpause im heimischen Stadion? Das war zu viel. Binnen kürzester Zeit nach Bekanntgabe des Termins bildete sich im Netz massiver Protest: Fans diskutierten angeregt in Foren, die Facebook-Gruppe mit dem Namen „Wir gehen nicht zu Red Bull“ fand schnell zahlreiche Freunde. „Wer dahin geht, verrät unsere Eisernen gleich mit. So ein Spiel wäre unglaublich“, schrieb einer von ihnen auf der Plattform. Nicht zuletzt die heftigen Reaktionen dürften Unions Vereinsführung am Freitagmorgen zum Handeln gezwungen haben. „Das Präsidium steht in der Gesamtverantwortung für den Verein und muss mehr berücksichtigen als die Bedürfnisse einzelner Abteilungen“, gab Präsident Dirk Zingler bekannt. „Wir haben uns deshalb entschieden, dieses Spiel abzusagen.“

Auch Christian Beeck, der sich in seiner Entscheidung von seinem Vorgesetztem korrigieren lassen musste, spricht nun von einem Fehler. Unions Teammanager muss sich um einen Ersatz für RB Leipzig bemühen, denn das Spiel am kommenden Freitag in der Alten Försterei (18 Uhr) soll auf jeden Fall stattfinden. Es ist allerdings davon auszugehen, dass der 1. FC Union sich seinen Gegner diesmal mit mehr Sorgfalt auswählt. Katrin Schulze

3 Kommentare

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    So sind se

    Da kann man nichts sagen.
    Immer der Zukunft zugewandt und bereit Neuem eine Chance zu geben.

    Was glaubt denn der geneigte Union-Anhänger, wer das Geld für die Profi-Kicker aufbringt?
    Der zahlende Fan mit seinem Obuls?
    Oder vielleicht doch eher die werbetreibende Industrie und der damit verbundene Verkauf ins TV.
    Es gibt sicher schlimmere Schicksale als von Mateschitz gesponsort zu werden.

    Ich empfehle eine Testspiel gegen SC Aktivist Brieske-Senftenberg oder den FC Karl-Marx-Stadt.
    Da riechte es dann wenigstens nicht nach Geld oder Erfolg.

    Sport frei.
      Antwort auf westend vom 19.03.2011 08:35 Uhr

      an die eigene Nase fassen

      Sie meinen sicherlich, dass es bei der senatssubventionierten Event-GmbH nach Erfolg und Geld riecht?

      Dann lasse Sie es sich mal bei einem Light-Bier für 5,- Eoro schmecken und geniessen bis zur 80. min den Erfolg.

      Bei den Gegenern der Testspiele Ihres Vereins, genannt sei hier das Spiel im Jahsportpark, würde ich mich schämen.

      Übrigens, einen Dank noch an Herrn Zingler.

      U.n.v.e.u.

    Respekt

    liebe Unioner *Daumen hoch* (finde leider die Facebookgruppe nich - wahrscheinlich für Herthaner nicht sichtbar ;-)) - diesen Brauseverein braucht kein Mensch.
    Söldnertum im Fußball is ja leider normal - allerdings setzt dieser RB Verein dem die Krone auf (is wahrscheinlich genauso zu bewerten wie Hoppenheim) - da werden 4.Liga-unübliche-Gehälter und Handgelder bezahlt nur um mit Gewalt aufzusteigen. Zum Glück wirds dieses Jahr wohl nichts werden. Hätte übrigens noch gefehlt das der Magath nach Leipzig geht. Aber das Gehalt wäre wohl nicht vermittelbar gewesen (ob das bei den Spielern so ist, sei jetzt mal dahingestellt).
    Und übrigens @Zimbo RB ist wohl überhaupt nicht mit Hertha zu vergleichen. Und die Preise im Olympiastadion macht der Caterer - Hertha ist auch nur Mieter. Ich dachte das Derby wäre vorbei ? Und jetzt is gut, man muß sich ja nicht mögen aber wenigstens respektieren. Ständiges aufeinanderbashen bringt doch nichts.

    In diesem Sinne schönes Wochenende

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