Prenzlauer Berg Heiße Party im Mauerpark

Nächtlicher Abenteuerspielplatz. Der Mauerpark wird zum Treffpunkt vieler Jugendlicher. Die partyähnlichen Treffen werden oft auch im Internet angekündigt. Dazu kommt ein... - Foto: David Heerde

An den Wochenenden feiern Jugendliche im Mauerpark. Prügeleien gehören dazu. Oft greift die Polizei ein, seit Jahresbeginn wurden schon mehr als 200 Anzeigen geschrieben.

Fäuste prasseln auf den Jungen im Kapuzenpullover ein. Nach elf, zwölf Schlägen geht er zu Boden, einer der drei Angreifer tritt ihm gegen den Kopf. Aus einem Riss an der rechten Augenbraue fließt Blut. Die jugendlichen Schläger rennen in die Dunkelheit zurück, aus der sie den Jungen – „wegen seiner großen Fresse“ – rausgeprügelt hatten. Willkommen im Mauerpark, Südseite, Eberswalder Straße, in der Nacht zum Sonntag.

Aggressive Sprayer, vereinzelt ein paar friedliche Punks, dazu viele Einwandererkinder im Stimmbruch hängen schon auf dem nicht mehr grünen Rasen rum, als die Sonne noch scheint. Die meisten kommen aus den Weddinger Mietsvierteln die Straße runter. Einige kaufen Hasch bei den Dealern, die am Hang des Jahnstadions auf Kunden warten. Andere pfeifen Mädchen hinterher. Später lodern Lagerfeuer, Bierflaschen werden weitergereicht. Immer wieder fallen einzelne Cliquen übereinander her, bis Blut fließt. Dennoch scheinen sich hier alle wohlzufühlen, ein Spielplatz für hunderte rauflustige Teenager. Und als ein gemeinsamer Gegner mit Scheinwerferlicht vorfährt, eint das die zersplitterte Parkjugend: Ein paar uniformierte Beamte lenken ihre Polizeiautos vorsichtig im Schritttempo durch das zehn Hektar große, stockdunkle Gelände.

Nun werden Mülleimer auf den Fahrweg gezogen, von den Hängen rufen 14-Jährige: „Verpisst euch!“ Die Teenager haben Flaschen in der Hand. Im Mauerpark kümmern sich die feierlustigen Schüler nicht um die Vorschriften: kein Müll, kein Lärm, kein offenes Feuer. „Eigentlich müssten wir das durchsetzen, drücken aber permanent beide Augen zu“, sagt ein Polizeibeamter. Er kommt aus der nur einen Bierflaschenwurf entfernten Wache in der Eberswalder Straße des 15. Abschnitts. Dort ist man für den dunklen Park zuständig, der wegen des jugendlichen Grölens aber trotz fehlender Laternen sehr lebendig wirkt. „Gegen diese Horden möchte ich nicht mit einer Handvoll Kollegen angehen“, sagt der Polizist.

Rund um den Mauerpark wurden seit Jahresbeginn 200 Anzeigen erstattet: Körperverletzung, Raub, Bedrohung, Sachbeschädigung, Drogen. Aus dem Polizeipräsidium im fernen Tempelhof heißt es diplomatisch: „Der Mauerpark wird regelmäßig, tagsüber und nachts, bestreift. Die Zahl der eingesetzten Beamten wird situationsbedingt angepasst.“ Was „situationsbedingt“ bedeuten kann, zeigte sich am deutlichsten vor einer Woche. Eine ganze Hundertschaft musste anrückten: Mehr als 1500 junge Leute hatten sich im Park versammelt – Lagerfeuer, Bierkästen, Schlägereien inklusive. Flaschen flogen, Festnahmen folgten. An diesem Wochenende bleibt es meist bei Platzverweisen, die drei in die Dunkelheit geflohenen Schläger werden nicht gefasst.

Die partyähnlichen Treffen werden auch im Internet angekündigt. Dazu kommt ein junges Laufpublikum, dem in den Szenebars in Prenzlauer Berg und Mitte keine Cocktails serviert werden, weil es zu jung ist – und zu wenig Geld hat. Im Mauerpark feiern Jugendliche unter freiem Himmel. Kein Eintritt, keine Türsteher, kein Dresscode. Das Phänomen ist nicht nur auf den Mauerpark beschränkt. Ähnliche Szenen spielen sich etwa auch in der Hasenheide ab, wo es in der Nacht zu Sonntag ebenfalls Zoff gab, als die Polizei eine Musikanlage beschlagnahmen wollte. Sozialwissenschaftler wundert nicht, dass viele Jugendliche keine Lust auf die von zahlungskräftigen Touristen bevölkerten Clubs der Stadt haben.

Themen-Alarm
Sie interessieren sich für dieses oder ein anderes Thema und wollen keinen Artikel im Tagesspiegel dazu verpassen? Mit dem Themen-Alarm sind Sie immer aktuell informiert.
Wie funktioniert der Themen-AlarmThemen-Alarm aktivieren

33 Kommentare

Kommentar hinzufügen
  • Kommentare anzeigen nach:
  • (?)

    Debatten
    Ansicht der Kommentare und Antworten in ihren Zusammenhängen.

    Chronologisch
    Ansicht aller Kommentare in zeitlicher Reihenfolge.

    • von orgel
    • Sun Apr 18 19:17:18 CEST 2010
      • Schlecht: 7
      • Gut: 7
    • (14 Stimmen)

    Traurig

    Eine weitere unschöne Erscheinung der Gentrifizierung.
    Vielleicht sollten die Verantwortlichen sich mal fragen, wie es zu solchen Szenen kommt.
      • von samuelrees
      • Sun Apr 18 20:10:25 CEST 2010
        • Schlecht: 6
        • Gut: 4
      • (10 Stimmen)
      Antwort auf orgel vom Sun Apr 18 19:17:18 CEST 2010

      Bitte?

      Die Gentrifizierung ist schuld, dass sich Jugendliche im Park verprügeln? Ja, das macht Sinn: Ohne Gentrifizierung würden sie sich in den Clubs verprügeln.

      • von schoeneberger
      • Sun Apr 18 20:38:44 CEST 2010
        • Schlecht: 4
        • Gut: 8
      • (12 Stimmen)
      Antwort auf samuelrees vom Sun Apr 18 20:10:25 CEST 2010

      @samuelrees

      Wenn Jugendliche zu hunderten mit selbstgekauftem Bier in kostenfreie Amusementareale ausweichen, die noch nicht wie seit längerem schon ein Kiez nach dem anderen von der Lebenskosten- und Freizeitverteuerung durch Private erfasst sind, ja dann hat das mit Gentrifizierung von Stadtvierteln zu tun. Was denn sonst?

      Waren Sie heute vielleicht mal im Mauerpark? So voll haben Sie den noch nie bei so einem Wetter um diese Frühlingsjahreszeit gesehen.
      • von samuelrees
      • Mon Apr 19 13:20:32 CEST 2010
        • Schlecht: 0
        • Gut: 1
      • (1 Stimme)
      Antwort auf schoeneberger vom Sun Apr 18 20:38:44 CEST 2010

      Ich dachte es mir

      keine Ausbildungsplätze führen zu Schlägereien im Mauerpark. Kann ich bitte die Studie sehen, die mir das bescheinigt?

      Als Lösung wird natürlich die Planwirtschaft empfohlen, wo jedem Betrieb Auszubildene zugewiesen werden. Danach muss natürlich der Profit abgeschafft werden, denn es kann einfach nicht sein, dass ein Betrieb am Monatsende mehr in der Kasse hat, als am Monatsanfang. Schließlich steht der Profit den Jugendlichen im Mauerpark zu.

      Im Übrigen gibt es natürlich ein Grundrecht, in jeden Club zu dürfen, ohne viel oder überhaupt etwas dafür zu bezahlen. Und natürlich ist es ein Unding, dass Leute mit mehr Geld, tatsächlich Wohnungen mieten dürfen, wo es doch Menschen gibt mit weniger Geld.

      Als Lösung schlage ich die Einheitskommune vor, individuelles Wohnen wird abgeschafft und es gibt nur noch Schlafsääle. Clubs dürfen nur noch dann eröffne, wenn sie Sozialquoten erfüllen, und die Reichen draußen bleiben.

      Dann endlich werden wir alle gleich sein, und niemand hat mehr das Bedürfnis sich zu prügeln.
      • von schoeneberger
      • Mon Apr 19 21:47:43 CEST 2010
        • Schlecht: 0
        • Gut: 0
      • (0 Stimmen)
      Antwort auf samuelrees vom Mon Apr 19 13:20:32 CEST 2010

      @samuelrees

      keine Ausbildungsplätze führen zu Schlägereien im Mauerpark. Kann ich bitte die Studie sehen, die mir das bescheinigt?


      Die werden Sie nicht bekommen. Das war ein Beispiel. Und wenn Sie sich mit jemandem Studien um die Ohren hauen wollen, muss ich sie jedenfalls enttäuschen.

      Als Lösung wird natürlich die Planwirtschaft empfohlen...

      Hab ich noch nirgendwo behauptet. Auch wenn mir das zum millionsten Mal unterstellt wird, den Marktautoritarismus durch einen Staatsautoritarismus ersetzen zu wollen. Das ist ein üblicher Verleumdungsreflex, immer wieder das muffige DDR-Kaninchen aus dem Hut zu zaubern, für alle Kritiker am Kapitalismus. Sind Sie so fantasielos und halten den Mensch für derart zu schlecht für eine freie, solidarische Gesellschaft?
      Selbst in ihrem Zerrbild, das sie mir unterstellen, überlebt sogar die Warenförmigkeit und der Preischarakter aller Dinge. Davon können Sie sich nicht lösen.

      In der Persönlichkeitspsychologie gibt es zur Beschreibung Ihrer Auffassung das Konzept des "überwertigen Realismus". Menschen entwickeln eine extrem übersteigerte Realitätsorientierung, indem sie die gesellschaftlichen Anpassungsnormen unüberlegt übererfüllen wollen. Bestehendes wird dann idealisiert, Zukunftsentwürfe zum Gegenwartszustand können nicht vorgestellt oder für möglich gehalten werden und werden deshalb diskreditiert. Mit der DDR-Keule zum Beispiel.

      Der superspannende Punkt kommt dann, wo laut empirischen Erkenntnissen der Psychoanalyse eine überwertig realistische Einstellung mit autoritären Charakterzügen verknüpft werden kann: Störungen von Routinen (Angst durch Wirtschaftskrise, Verschlechterung/Verteuerung des Wohnumfeldes, Zunahme von Jugendgewalt in öffentlichen Parks usw.) lösen Angst und dadurch das Festhalten an sozialen Konventionen aus. Das ist besonders für autoritätsfixierte Menschen eine Bewältigungsstrategie.
      • von samuelrees
      • Mon Apr 19 22:44:17 CEST 2010
        • Schlecht: 0
        • Gut: 0
      • (0 Stimmen)
      Antwort auf schoeneberger vom Mon Apr 19 21:47:43 CEST 2010

      Wenn Sie

      für eine freie und solidarische Gesellschaft eintreten, wie können Sie dann Kapitalismus bzw. die Marktwirtschaft kritisieren?
      • von samuelrees
      • Mon Apr 19 22:51:00 CEST 2010
        • Schlecht: 0
        • Gut: 0
      • (0 Stimmen)
      Antwort auf schoeneberger vom Mon Apr 19 21:47:43 CEST 2010

      Noch was

      Wie kommen Sie darauf ich sei autoritätsfixiert? Weil ich den Staat aus meinem Leben zurückdrängen will?

      S
      • von samuelrees
      • Mon Apr 19 22:53:36 CEST 2010
        • Schlecht: 0
        • Gut: 0
      • (0 Stimmen)
      Antwort auf schoeneberger vom Mon Apr 19 21:47:43 CEST 2010

      Wir

      können ja mal Schritt für Schritt durchgehen, wie Ihre "freie und solidarisceh Gesellschaft" konkret aussieht.
      • von tommbln
      • Mon Apr 19 15:00:29 CEST 2010
        • Schlecht: 0
        • Gut: 0
      • (0 Stimmen)
      Antwort auf samuelrees vom Sun Apr 18 20:10:25 CEST 2010

      Mauerpark vs Hasenheide

      Ich muß nach langer Zeit in Neukölln zustimmen.
      Wenn die Zustände in der Hasenheide genauso sind, spricht das ja gerade gegen die Gentrifizierung als Ursache. Die Bergmannstr. ist weit weg und von Zuständen wie im Prenzlauer Berg kann man in Neukölln nun wirklich nicht sprechen.
      Und da prügeln sie sich eben IM Park, VOR den Park und IN den umgebenden Kneipen und Clubs.
      Wer hat also mal wieder recht? Niemand - weil das Problem nicht nur eine Ursache hat!
    • von hannibal
    • Sun Apr 18 19:36:39 CEST 2010
      • Schlecht: 4
      • Gut: 5
    • (9 Stimmen)

    "An den Wochenenden feiern Jugendliche

    im Mauerpark".

    WAS feiern die da? Oder saufen die nur? Und warum? Weil Ihnen diese Gesellschaft ...

    ... keine Regeln, keine Erziehung und keine ausreichende Bildung mit auf den Weg gegeben hat, die es ihnen gestattet ihre Freizeit sinnvoller zu verbringen?


      • von samuelrees
      • Sun Apr 18 21:40:58 CEST 2010
        • Schlecht: 3
        • Gut: 3
      • (6 Stimmen)
      Antwort auf hannibal vom Sun Apr 18 19:36:39 CEST 2010

      Die Gesellschaft "hannibal"

      redet diesen Jugendlicehn vor allem ein, dass sie heutzutage für nichts mehr Verantwortung übernehmen müssen, dass es gerecht sei zu fordern ohne zu geben, dass die "Gesellschaft" (die Kapitalisten, die Neoliberalen, die FDP) eh an allem Unheil schuld ist und das ungebürliches Verhalten auf Traumatisierung durch soziale Kälte zurückzuführen sei.

      Gewalttaten lohnen sich, weil sie gehört, anerkannt und immerfort entschuldigt werden.
      • von schoeneberger
      • Mon Apr 19 00:37:39 CEST 2010
        • Schlecht: 2
        • Gut: 5
      • (7 Stimmen)
      Antwort auf samuelrees vom Sun Apr 18 21:40:58 CEST 2010

      @samuelrees

      Sie betrachten junge Menschen, die sich in Parks schlagen, erstmal als Verfügungsobjekt staatlicher Exekutivgewalt.
      Dieses verklausulierte "Fördern und Fordern", was Sie in ihren Beitrag verpacken, ist ja ein Ideenfossil aus der Vorkrisenzeit. Das mit dem "Geben" ist so eine vertrackte Sache, in einer irrationalen Gesellschaft, die hyperproduktiv ist, aber für immer weniger Menschen absichernde Arbeit hat. Die Überzeugung, dass der Mensch selbst daran Schuld ist, dass es in seiner eigenen Verantwortung liegt, wenn er gesellschaftlich, wirtschaftlich, familiär Misserfolge einsammelt, treibt Menschen gerade in Scharen zu Psychologen auf der Suche nach Bewältigungsstrategien. Oder sie entwicklen Hass auf Fremdgruppen, um dieses Versagensgefühl zu kanalisieren. Schön nachlesbar gerade bei Wilhelm Heitmeyer in der Panelstudie "Deutsche Zustände". Warum dann nicht mal im Mauerpark Leuten aus der anderen Clique ein paar mitgeben, dabei kann man die Wut über die zum fünften Mal abgelehnte Ausbildungsplatzbewerbung ablassen.
      • von hannibal
      • Mon Apr 19 12:52:49 CEST 2010
        • Schlecht: 1
        • Gut: 0
      • (1 Stimme)
      Antwort auf schoeneberger vom Mon Apr 19 00:37:39 CEST 2010

      @schöneberger

      Sie schreiben, als hätten Menschen, deren Qualifikation für einen Job nicht ausreicht, überhaupt keine Verantwortung für ihre eigene Biographie.

      Sie schreiben, als hätte diese anonyme Gesellschaft jede Menge Schuld auf sich geladen und müsste Schlägereien und Verwüstungen der Eigenfrustrierten mannhaft ertragen und für die Schäden aufkommen.

      Einstellungen, wie Ihre, befördern diese sinn- und nutzlose Gewalt.
    • von westend
    • Sun Apr 18 20:09:41 CEST 2010
      • Schlecht: 7
      • Gut: 4
    • (11 Stimmen)

    rechtsfreie Räume

    Na prima, da hat sich das Prekariat fein durchgesetzt.
    Da freue ich mich doch auf die Öffnung von Tempelhof. Das wird mir der Räumung zum Abend sicher lustig.

    Nur Falschparker in den bürgerlichen Bezirken werden noch abgezockt.
    Wenn genügend Gewaltpotential da ist, zieht sich die Polizei zurück.

    Prima Deeskalation, Herr Körting.
      • von trevor
      • Sun Apr 18 20:46:46 CEST 2010
        • Schlecht: 0
        • Gut: 2
      • (2 Stimmen)
      Antwort auf westend vom Sun Apr 18 20:09:41 CEST 2010

      Körting solls richten?

      obwohl Herr Körting seinen Job sicherlich besser macht als seine Vorgänger kann auch er als Supermann und erst recht nicht als Innensenator die Zustände ändern sondern wie die komplette Exekutive auch nur reagieren. Wenn Sie schon den Doofen, der Schuld haben soll suchen, warum dann gerade dort?
      • von westend
      • Sun Apr 18 22:51:05 CEST 2010
        • Schlecht: 2
        • Gut: 3
      • (5 Stimmen)
      Antwort auf trevor vom Sun Apr 18 20:46:46 CEST 2010

      Kapitulation der Politik

      Möglicherweise weil das Gewaltmonopol und damit die Durchsetzung von Gesetzen und Verordnungen beim Staat liegt?
      Und wer ist als Innensenator für diese Umsetzung zuständig?

      Richtig! Herr Körting


      Aber interessanter scheint mir bei Ihrem Kommentar die Frage zu sein, wo Sie denn die "Schuld" sehen, wenn nicht beim Innensenator?
    • von felix
    • Sun Apr 18 21:05:06 CEST 2010
      • Schlecht: 4
      • Gut: 4
    • (8 Stimmen)

    Gesetze sind für Doofe...

    ..die kann man wegen 5 min zu lange Parken abzocken, bei chaotischen Zuständen auf öffentlichen Plätzen wird weggeduckt, bestenfalls beschwichtigt, was nicht zu beschwichtigen ist.
    Meine Prognose:
    Je mehr die Stadtregierung wegguckt, je weniger Gesetze und Verordnungen auch durchgesetzt werden, je mehr nehmen Verwahrlosung, asoziales Verhalten und Gewaltbereitschaft zu - das ist ein klassischer ,pädagogisch sich negativ manifestierender Vorgang.
    Der 'King' der Säufer, Kiffer und Schläger gibt den Ton an.

    Noch ein Wörtchen @orgel: Was bitte hat das mit Gentrifizierung zu tun? Es ist schlicht billig, immer nur die Fehler bei den anderen zu suchen, möglichst bei denen, die für ihren Lebensunterhalt und die Beseitigung ihres Mülls noch selbst aufkommen
      • von schoeneberger
      • Mon Apr 19 00:21:29 CEST 2010
        • Schlecht: 2
        • Gut: 2
      • (4 Stimmen)
      Antwort auf felix vom Sun Apr 18 21:05:06 CEST 2010

      @felix

      Die moderne soziale Pädagogik ist da schon einen Schritt weiter und erkennt, dass die "Durchsetzung von Gesetzen und Verordnungen" allein, überhaupt gar keine Probleme löst.
      Und was meinen Sie mit "negativ manifestierend"? Das hört sich für mich nach einer Worthülse an, die einer Ausdrucksweise einen wissenschaftlichen Anstrich geben soll.
    • von wpev
    • Sun Apr 18 21:27:46 CEST 2010
      • Schlecht: 3
      • Gut: 1
    • (4 Stimmen)

    Mauerpark

    Nun... so lange Steuergelder zur Verfügung stehen braucht man ja nur derlei Mißstände zu verwalten, oder?

    Das eine Gesellschaft offensichtlich mehr, weitaus mehr, Fürsorge benötigt scheint den Verantwortlichen nicht klar, oder?

    Das die Politik es zu solchen Umständen nicht kommen lassen darf... ist das bereits jemand eingefallen, wird da ein Ziel verfolgt? Vermutlich sind mehr Entlassungen, Personalreduzierung im Programm... damit "enthemmte Beamte nicht harmlose Jugendliche attackieren"... oder sehe ich das vielleicht falsch?

    In welcher Welt leben wir nur?
    • von 1800
    • Sun Apr 18 22:43:30 CEST 2010
      • Schlecht: 1
      • Gut: 1
    • (2 Stimmen)

    Wie Leo so schön sagt:

    „Aber die Bullen freuen sich doch auch, wenn die Leute hier rumhängen und nicht vor den teuren Touristenclubs.“

    Ist doch schön das Ganze, bedauerlicherweise gibt es immer ein paar Idioten, die Randale veranstalten, das muss nicht sein.


    Grüße
    • von gilbrator
    • Sun Apr 18 22:44:54 CEST 2010
      • Schlecht: 7
      • Gut: 4
    • (11 Stimmen)

    Wasserwerfer..

    kann man da nicht, wenn ein Feuer brennt, mit nen Wasserwerfer löschen und gleichzeitig das Mütchen kühlen? nur so soft...
    • von kreuzbergerjunge
    • Mon Apr 19 00:07:03 CEST 2010
      • Schlecht: 6
      • Gut: 3
    • (9 Stimmen)

    Berliner stehen draußen in der Kälte

    Wie armselig ist es denn eigentlich, dass in Berlin mittlerweile ein dermaßen starker sozialer Verdrängungsprozess in Gang gesetzt wurde, dass es für die „Normaljugendlichen“ keine Clubs mehr gibt, sondern es sich nur noch reiche Zugezogene und Touristen leisten können, Spaß zu haben. Wann begreifen die Verantwortlichen endlich, dass sich durch den massiven Zuzug Reicher Medienleute Berlin zu einer durch und durch gentrifizierten Stadt entwickelt, in der es sich westdeutsche Neuberliner gemütlich machen während die Berliner Bevölkerung buchstäblich draußen in die Kälte stehen darf! Was für die Erwachsenen die unbezahlbaren Wohnungen sind, sind für die Jugendlichen die überteuerten Clubs.
      • von schoeneberger
      • Mon Apr 19 11:12:23 CEST 2010
        • Schlecht: 1
        • Gut: 1
      • (2 Stimmen)
      Antwort auf kreuzbergerjunge vom Mon Apr 19 00:07:03 CEST 2010

      @kreuzbergerjunge

      Man macht es sich natürlich immer einfach, "westdeutsche Neuberliner", "Schwaben", "Reiche Zugezogene" für Gentrifizierungsvorgänge verantwortlich zu machen. Dummerweise ist aber Stadtraumaufwertung ein gestufter Prozess, bei dem man nicht sagen kann, ob das Huhn oder das Ei zuerst da war. Aus der Mieterhöhung für den Altbau, der Grundsanierung oder dem Neuaufbau einer schicken Cocktailbar oder eines Clubs will Profit geholt werden, dazu drängt die herrschende Wirtschaftslogik und nicht der "westdeutsche Neuberliner". Wenn dann ist erstere in Frage zu stellen. Die Wut auf bestimmte Bevölkerungsgruppen dabei zu lenken ist dabei ziemlich gefährlich.
    • von Didgerijo
    • Mon Apr 19 06:01:47 CEST 2010
      • Schlecht: 0
      • Gut: 7
    • (7 Stimmen)

    Schade ...

    Als ich 2005 als gebürtiger Prenzelberger wieder nach Berlin zog, da habe ich dort 2005/2006 mit vielen Leuten die unterschiedlicher nicht hätten sein können ohne "Stress" bis in die Morgenstunden Musik gemacht.

    Sicherlich hat auch das den ein oder anderen zum Teil verständlicher Weise gestört (Lärm) ...

    Auch ich war gestern dort weil ich im Grunde immernoch damit liebäugle dort wieder zu spielen, aber dank Verstärker und Ignorantentum einiger weniger haben sich die wirklichen Musiker, die Live, ohne Verstärkung und zur Unterhaltung aller dort gespielt haben leider weitgehend und scheinbar auch nachhaltig zurückgezogen.

    Da ist uns was richtig schönes verloren gegangen, wovon alle Parkbesucher etwas hatten! Spontane live Sessions mit leichter Lagerfeuerromantik (ein behüteter Grill ist kein Meter hohes Feuer) und dem absoluten Mindestmaß an "good will" der es für den Großteil zu einer echten Bereicherung gemacht hat.

    So wie das gestern aussah, ... ich möchte mir garnicht vorstellen, was dort Nachts abgeht

    ... ein einziges Schlachtfeld :( ...
      • von mistral
      • Mon Apr 19 20:47:13 CEST 2010
        • Schlecht: 0
        • Gut: 1
      • (1 Stimme)
      Antwort auf Didgerijo vom Mon Apr 19 06:01:47 CEST 2010

      Ich war

      gestern auch im Mauerpark.
      Leider war es diesmal eher unangenehm. Ein Betrieb wie Samstag auf dem Kurfürstendamm.
      Karaoke finde ich ja noch ganz schön und viele Leute werden davon angezogen. Aber erst der Flohmarkt zieht tausende zusätzlich an. Der Park ist einfach zu klein für alles auf einmal.
      Ich dachte, der Flohmarkt sei nur ein Provosorium. Aber nun finde ich es ziemlich störend. Weil einfach zu viele Menschen kommen. In der Nähe gibt es seit vielen Jahren ohnehin einen Flohmarkt (Arkonaplatz). Der reicht eigentlich. Oder man müsste verhindern, dass der Flohmarkt am Mauerpark immer stärker expandiert. Der Mauerpark wird dadurch zu stark in Mitleidenschaft gezogen.
      Grillen muss dort auch nicht sein, finde ich. Es gibt kein Baum, kein Schatten und auch keine Wiese mehr. Alles voller Müll.
      Und wo Müll ist, da kommt noch mehr hinzu.
      Warum ist der nahe gelegene Humboldhain so unattraktiv für viele? Es geht weniger um einen Park, als um Kultur. Das ist zwar gut, aber man sollte dem auch Grenzen setzen. Zum Beispiel, in dem man den Flohmarkt drastisch wieder verkleinert oder sperrt.
      Das Grillverbot (von den Anwohnern bewirkt) hat wenigstens den Falkplatz Park wieder Erhohlung verschafft (Wiese). Es geht doch.

Kommentar schreiben

Weitere Themen

Berlins Bestes Wetter

Biowetter, Deutschlandwetter und internationales Wetter, Niederschlagsmengen, Reisewetter und aktuelle Satellitenbilder. Behalten Sie das Wetter im Griff!

Tagesspiegel Wetterseite